Kapitel
1: Es war einmal...
Kapitel
2
Kapitel
3
Kapitel
4: Einer für alle...
Kapitel
5: Rückkehr der Flasche
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8: Boonekamp & Schampus
Kapitel 9: Seltsame Leute
Kapitel 10
Kapitel 11: Attacke auf "Jung"fer
Kapitel 12: Alles wird gut |
|
Kapitel
1: Es war einmal vor langer Zeit
... ein tiefer dunkler Eichenwald, von dem man sagte er wäre
verzaubert. Schon so mancher Wanderer war nicht daraus zurückgekehrt
- und wenn, dann unglaublich breit und mit einem Filmriss. Spukten
dort Geister? Lag ein Fluch auf diesem Wald? Hatte der Fürst
des Totenreiches persönlich seine verwesten Finger im Spiel?
Am westlichen Rand des Hamms' - also des verwunschenen Waldes
- befand sich eine kleine Siedlung, von einer Palisade eingezäunt.
Da die wackeren Bewohner so stolz auf ihren verkrüppelten
Holzwall waren und sie es für eine richtige Festung hielten,
nannten sie ihre Siedlung Hammaburg. Nahe der Geestkante zur "großen
Weißen" und direkt zwischen dem Weißwasser und
der fröhlich dahin plätschernden Alster schien dies
der Ort zu sein, vor dem sich in ferner Zukunft Reisende ehrfürchtig
verbeugen sollten. Wenn da nicht das Problem mit dem verfluchtem
Wald wäre. Gerüchte und Schauergeschichten, die slawische
Kaufleute von ihren Wanderungen mitbrachten, schürten das
Feuer der Panik erst recht.
Von dem dicken Wanderprediger, der seit einigen Tagen einen merkwürdigen
Steinring nahe dem Speermacher aufschichtete, war außer
religiösem Gesäusel wohl keine Hilfe zu erwarten. Es
musste also der gute alte Haudegen, der wackere Held her. Wo war
er - der Bezwinger des Bösen, der Drachentöter und Schwertschwinger?
Die Dorfältesten planten nun einen Wettkampf, durch den sich
der Sieger für einen Spähtrupp ins Unterholz qualifizierte.
Noch während eines Dorffestes wurde der stärkste und
tapferste Jüngling ermittelt. Es wurden Rätsel gelöst,
Auerochsen bezwungen und riesige Fässer Met geleert... am
Ende stand der Gewinner fest: Hansefried. Die Dorfältesten
drückten ihm ein verrostetes Schwert in die Hand, sein Vater
gab sein stärksten Schnaps mit auf den Weg und die jubelnden
Mädchen streuten Blumen auf dem Weg zum östlichen Tor.
Schon am frühen Vormittag streifte Hansefried ziellos aber
ständig sprungbereit durch den Waldrand. Nachdem nichts aufregedendes
passierte, schlenderte er einfach geradewegs ins Dickicht. Gegen
mittag erreichte er einen etwas baufälligen kleinen Brunnen.
Nachdem er ein kleines Rehkitz als Snack verspeist hatte, beschloss
er an diesem Brunnen einen Mittagsschlaf abzuhalten, als er plötzlich
ein lautes Rülpsen hörte. Erschrocken fuhr er hoch und
fuchtelte wild mit seinem Schwert herum, als er etwas merkwürdiges
sah. Auf dem Brunnenrand stand eine kleine Flasche mit einer Krone
drauf und grinste ihn dämlich an. Sie sagte:"Hallo edler
Jüngling, hilf einem alten Bockbier aus der Klemme!"
"Wer bist du und warum kann eine Flasche sprechen?"
Die Flasche räusperte sich und sprach: " Ich bin der
Bierkönig. Im Scherz habe ich einer alten Hexe hier im Wald
ein alkoholfreies Bier untergejubelt. Daraufhin verfluchte sie
mich. Trinke mich in einem Zug leer und ich werde erlöst.
Dann werde ich dich reich belohnen."
Hansefried überlegte kurz. Er dachte an die verwirrten sturzbetrunkenen
Wanderer, von denen man sich in Hammaburg so viel erzählte.
"Teufel wirst du tun, alte Pfandflasche! Du willst mich abfüllen
und ausrauben!" schrie Hansefried und stieß die Knolle
in den Brunnen. Er hatte das Rätsel gelöst! Dieses teuflische
kleine Pils war besiegt. Er schleuderte das Schwert in hohem Bogen
von sich und rannte freudestrahlend los. Wenige Augenblicke später
stieß er auf eine Lichtung. Aber was war das? Statt einer
idyllischen Oase der Ruhe, einer Spielwiese für Bambi und
kleinen Kaninchen war dies eine von Bilsenkraut überwucherte
schummrige Ebene. Und in der Mitte stand ein Haus. Aber nicht
irgendeins. Dieses Haus war etwas Besonderes, es bestand komplett
aus knusprig-gegrilltem Bauchspeck und marinierten Nackensteaks.
Hansefried wurde magisch davon angezogen...•bart•
Kapitel 2
Hansefried
lief das Wasser literweise aus dem Mund, seine Schritte wurden
immer länger, man könnte fast sagen er machte Spagat
beim Laufen. So ein Haus hatte noch nie gesehen, Nur noch ein
Gedanke plagte ihn, wo würde er zuerst reinbeißen?
In die Wand oder in die Fensterbank vielleicht auch zuerst in
die Tür. Nein, jetzt hatte er es, zuerst würde er den
leckeren Briefkasten aufessen. Er konnte es kaum erwarten seine
Zähne in das Haus zu schlagen. Er sprintete, doch kurz vor
dem Haus, wurde seinem Spurt ein jähes Ende gesetzt. Etwas
unsichtbares hatte ihn erwischt und zu Boden befördert. Völlig
benebelt schaute er sich um, er fühlte wie sich ein dickes
Horn auf seiner Stirn bildete, konnte aber nichts entdecken was
ihn zu Boden geworfen hatte. Er rappelte sich auf und wollte weitergehen,
"bum" wieder war da etwas im Weg. Er sah nichts, vorsichtig
streckte er die Hand aus, er konnte es fühlen...es fühlte
sich an wie eine Mauer. Aber warum zum Teufel ist hier eine Mauer,
und dann noch Unsichtbar? Wieder stieg ihm der Duft des Hauses
in die Nase und machte ihn irre. Da stand nun das Haus vor ihm
aber er konnte es nicht erreichen. Nichts ging, weder drüberklettern,
noch gegenzutreten. Er zog sein Schwert und "kämpfte"
mit der Mauer. Es muss lustig ausgesehen haben, wie ein Mann auf
einer Lichtung steht, 2m vor einem Haus und auf etwas pöbelnd
einschlug, was nicht zu sehen war. Wäre jetzt ein Arzt vorbei
gekommen, Hansfried hätte sofort Medizin bekommen.
Nach minutenlangen, schweißtreibenden Kampf, ließen
Hansefrieds Kräfte nach. Er sank zu Boden und starrte fassungslos
in Richtung Haus. Wie sollte er das Hindernis überwinden?
Da viel ihm die alte Sage wieder ein, die von einem essbaren Haus
erzählte, und man nur an das Haus kommt, wenn man 3 Fragen
richtig beantwortet. Aber was für Fragen?? Er stand auf und
untersuchte die Gegend, fand aber nichts aber es viel ihm auf,
das der Weg auf dem er gekommen war, nicht mehr da war. Der Waldrand
war auch irgendwie anders, er lief in die Richtung, aber er kam
nicht näher. Es war fast so als wenn er auf der Stelle lief,
Hansefried drehte sich um und …das Haus war nicht einen
Meter weiter weg, dabei er war mindestens eine Minute gelaufen.
Was für ein Dilemma, rann an das Haus konnte er nicht, aber
weg auch nicht. Warum musste er auch zu dem Haus hinlaufen, als
wenn es das natürlichtste der Welt wäre, das ein Haus,
komplett aus Fleisch, mitten auf einer Lichtung steht. Er schlug
sich selber vor den Kopf. Hansefried suchte noch mal
nach den Fragen, fand aber wieder nichts.
Laut schrie er in Richtung Haus:“ Zum Donnerwetter, wo sind
denn diese verdammten Fragen?“ *zampf*
Eine Rauchwolke verzog sich und da stand es nun. Ein komischer
Wicht, nicht größer als 2 Kästen Bier und lachte
sich kringelig. „Man bist du ein komische Kauz, so einen
dämlichen Menschen hab ich ja noch nie gesehen“
Hansefried schaute das Wesen zornig an und fragte:“ Wer
bist denn du?“
Das Wesen antwortet:“ Ich bin der Riggle Basbait, Herr der
1000 Fragen!“
„Riggle Basbait, was ist das denn für ein Name?“
Hansfried lachte laut los, und verschluckte dabei fast eine Fliege.
„Wenn du hier wieder weg möchtest, musst du 3 Fragen
richtig beantworten“ sagte Riggle.
Hansfried dachte sich, nützt ja nichts da musst du jetzt
durch.
„Denn stell mir schon die Fragen“, sagte Hansefried.
Auf diesen Satz hatte Riggle nur gewartet.
„Ok pass auf, hier die 1. Frage: woher kommt das Wort „Arschkarte“?
Ohje, jetzt musste Hansefried nachdenken, gehört hatte er
davon schon mal! …•Holger•
Kapitel 3
Aber
es wollte Hansefried einfach nicht einfallen.
Er war einfach viel zu abgelenkt vom Anblick des Bauchspeckbriefkastens.
„Also was ist nun? Weist du die Antwort?“ bohrte Riggle
nach.
„Äh ja, ich hab’s gleich“ fing Hansfried
an zu stammeln. Aber die Zeit war um.
Es machte Poff und Hansefried fand sich plötzlich in einem
dunklen Raum wieder. Es roch intensivst nach Spanferkel und Hansefried
fing an zu sabbern.
„Uaahahaahaha, das hast du dir so einfach gedacht, hä?“
ertönte eine alte, meckrige Stimme. „Einfach herkommen
und den Bauch mit meinem Knusperspeckhäuschen voll zu schlagen.
Aber nicht mit mir!“
Im schwachen Licht der glänzenden Speckschwarten konnte Hansefried
eine bucklige Gestalt ausmachen. War das die gefürchtete
Hexe, die kleine Kinder zum Frühstück verspeiste? Eigentlich
eine Geschichte mit der man die Kleinsten im Dorf ärgerte,
sollte sie nun doch war sein?
„Wer bist du?“ fragte er nun trotzdem, obwohl die
Antwort eigentlich schon kannte.
„Mein Name ist Vegetaria. Ich bin die Beschützerin
der lebenden Tiere. Mit diesem Haus locke ich alle bösen
Fleischfresser in meine Falle“ fing sie an rumzumeckern.
Sie erinnerte Hansefried immer mehr an eine olle Ziege. „Du
hast ein Rehkitz zuviel verspeist und das direkt vor meiner Haustür,
dafür werd ich dich bestrafen.“
Das wurde Hansefried einfach zu blöd. „ Ha, wie willst
du mich denn hier bestrafen? Ich bin doch im Schlaraffenland.
Lecker gegrilltes Schweinefleisch, so weit ich gucken kann. Und
wenn ich raus will, esse ich mich einfach durch die Wand.“
„Glaubst du wirklich es handelt sich dabei um Schweinefleisch?
Dieses Haus ist aus Tofu aus kontrolliertem biologischen Anbau.“
Das war Hansfried zu hoch, was ist Tofu?
„Mich kannst du nicht täuschen.“ Und er biss
herzhaft in die nächste Wand. Aber was ja das? Anstatt des
wohlschmeckenden fettigen Geschmacks, hatte er das Gefühl,
als wenn er grad in einen Schwamm gebissen hätte. Einfach
widerlich. „Haha das hast du nun davon. Ich werde nicht
ruhen, bis die ganze Menschheit den Fleischkonsum einstellt.“
Nun hatte Hansefried das wahre Übel des Waldes erkannt! Das
musste er dringend verhindern. Nicht auszudenken, wenn es zum
Julfest keinen Eber mehr gibt, sondern nur noch so geschmackslose
Pampe. Aber erst mal musste er sich um sich selbst kümmern.
Wie kam er aus dieser verzwickten Situation heraus und wurde den
ekelhaften Geschmack auf der Zunge los?
„Gib mir bitte etwas zu trinken, ich habe einen so steckenden
Durst“ fing er an zu jammern. „Ich schicke dir gleich
das Gretchen vorbei, die wird dir einen leckeren Verteiler bringen,
damit du ordentlich Hunger bekommst, bis du freiwillig das Tofu
isst.“
Gretchen? Bei diesem Namen klingelte es bei Hansefried. In seiner
Kindheit gab es eine süße Nachbarstochter, die plötzlich
verschwunden war. Alle hatten geglaubt, dass der Vater sie an
die Wikinger verkauft hatte, aber da hatten sie ihm wohl unrecht
getan.
Tatsache, nach einiger Zeit kam eine zierliche Gestalt in seine
Nähe. Als sie ins Specklicht trat, wurde ihm schlecht.
Pickel, zusammengewachsene Augenbrauen und Spinatreste zwischen
den Zähnen, hauche sie ihn an. „Na süßer,
ich habe dir etwas leckeres zu trinken mitgebracht.“ Und
zückte eine Flasche Boonekamp.
„Hier trink das, wenn du mehr willst ruf einfach nach mir.
Ich leiste dir gerne Gesellschaft. Männer halten es nicht
lange hier aus. Die letzten haben immer schnell den Verstand verloren.
Dabei warte ich doch auf den Traumprinzen, der meine wahre Schönheit
endlich erkennt. Ich hoffe du stehst auf „natürlich“.“
Das war nicht mehr zu ertragen. An den letzten Strohhalm klammernd
riss Hansefried die Flasche auf und würgte die ersten Schlucken
herunter. Hoffentlich bekomm ich einen Filmriss waren seine letzten
Gedanken, bevor er ins Koma fiel. ....•Double-L•
Kapitel
4: Alle für Einen und Einer für Alle!
Die Bewohner der Hammaburg-Siedlung machten sich allmählich
große Sorgen. Es waren zwischenzeitlich sechs Wochen vergangen
und von Hansefried gab es kein Lebenszeichen, geschweige denn
eine Spur. Vielleicht was das Auswahlverfahren doch nicht ganz
so ausgefeilt gewesen, wie sie ursprünglich gedacht hatten.
Hansefried war zwar tapfer und stark, bei der Lösung der
Rätsel schien er jedoch geschummelt zu haben. Der kleine
Muck hatte unter Tränen gestanden, dass Hansefried ihn unter
Gewaltandrohung dazu gezwungen hatte, ihm die Lösungen der
Rätsel zu verraten. Außerdem schien er Vielen im Nachhinein
auch zu unreif gewesen zu sein, um den vielen Versuchungen des
Lebens widerstehen zu können und seine Aufgabe konzentriert
zu erledigen.
Es wurde also eine Gemeindesitzung einberufen und die weitere
Vorgehensweise abgestimmt. Mit knapper Mehrheit wurde entschieden
Hansefried Hilfe zu entsenden (Einige nahmen ihm scheinbar die
Mogelei noch sehr übel), in der Hoffnung gleichzeitig des
Waldes Rätsel zu lösen. Man hatte aus den Fehlern der
Vergangenheit jedoch gelernt und sandte nun nicht nur eine Person
in den Wald, sondern vier Freunde, die jeder eine benötigte
Eigenschaft mitbrachten und sich wunderbar ergänzten. Da
war Wombat, den Mut und Tapferkeit auszeichneten, Caroline, die
sich wunderbar in der Umgebung auskannte und alle Heilkräfte
der Natur nutzen konnte, Erich, der Stratege und Anneliese, die
durch ihre besondere Intelligenz hervorstach. Alle vier waren
zusammen aufgewachsen, unzertrennbar und durch Blutsschwur aneinander
gebunden. Da sie sich eh gerade vorgenommen hatten die Welt zu
erkunden, nahmen sie den Auftrag der Gemeinde gerne an, um sich
im Kleinen schon für die Herausforderungen der Fremde zu
wappnen. Erichs Motivation wurde noch dadurch gestärkt, dass
er sich ein wenig in Hansefried verguckt hatte und ihm unbedingt
aus der Klemme helfen wollte.
Derweil befand sich Hansefried in einem kleinen Käfig aus
Holz und war dem Hungertod nahe, da er die ihm angebotene Tofugerichte
nicht im Magen behalten konnte. Erschwerend kamen die wunderbaren
Grillgerüche hinzu, die seinen Magen zum anhaltenden Knurren
verleiteten. Auch der permanente Anblick von Gretchen und deren
Monologe über Romantik und Partnerschaft verschlechterten
seinen Zustand und brachten neben den physischen noch psychische
Beschwerden hinzu.
In einem Fiebertraum kämpfte er mit einem Drachen, der das
Gesicht von Gretchen hatte. Sobald er diesen jedoch bezwang und
enthauptet hatte, wuchs ein neuer Kopf mit Gretchens Gesicht nach!!
Von seinem eigenen panischen Gebrüll wachte er schweißgebadet
auf und erkannte, dass er zum Glück alleine war und nicht
durch Gretchens Anwesenheit weiter gefoltert wurde. Er brauchte
einige Minuten um sich zu sammeln und sah an sich herab. Was er
sah war ein dürrer Körper, der nur noch aus Haut und
Knochen bestand und klitschenass war. Zum ersten Mal seit er in
Gefangenschaft geraten war, schien sein Geist jedoch ungeheuer
klar zu sein und sein Verstand wunderbar zu arbeiten. So hatte
er sich noch nie gefühlt, es war als hätte er jegliche
körperlichen Beschwerden abgelegt und bestünde nur noch
aus Geisteskraft. War das der Grund dafür warum der Dorfälteste
immer eine lange Fasten- und Ruhezeit einlegte, bevor er anstehende,
schwierige Entscheidungen traf? Hansefried betrachtete noch einmal
seinen Körper sowie die Gitterabstände seines Käfigs
und bezwang die erste Hürde zu seiner Flucht.
- Kaddi -
Kapitel
5: Die Rückkehr der Flasche
Im
ersten Moment war es eine erschreckende Feststellung, dass er
mitlerweile so sehr abgemagert war, dass er mühelos durch
die Gitterstäbe passte. Nun stand er vor dem Käfig und
dachte … was nun ??? Weder Gretchen noch die komische alte
Tofu-Hexe waren zu hören oder zu sehen. Vorsichtig tastete
er sich durch das Dunkel, immer darauf bedacht, nicht an das blöde
Tofuzeug zu kommen...
Zur selben Zeit im Wald: Wombat, Erich, Caroline und Anneliese
hatten sich unter teils argwöhnischen, teils bemitleidenden
Blicken auf ihren Weg gemacht und waren nun schon einen ganzen
Tag unterwegs. Es war ein ungewöhnlich heißer Tag gewesen,
so dass ihre Getränkevorräte schon fast zu Neige gingen.
Jung und unerfahren, wie sie waren, hatten sie sich die Ration
nicht besonders gut eingeteilt, was insbesondere an Erich lag,
der Angst um seinen tadellosen Teint hatte und meinte er dürfte
nicht austrocknen und man müsste mindestens 3 Liter Wasser
am Tag trinken. Doch glücklicherweise kamen sie alsbald an
einen Brunnen. Gierig stürzte sich Wombat an den Rand und
ließ den baumelnden Eimer herunter. Doch was war das???
Nachdem er ihn schnaufend nach oben gezogen hatte, stürzte
sich Erich mit einem Hechtsprung zwischen ihn und den Eimer, entriss
ihn diesen und tauchte mit dem ganzen Kopf ein, um ihn in einem
Zug zu leeren. Ein Grausen überkam Anneliese, Caroline und
Wombat, als Erich seinen Kopf wieder aus dem Eimer zog, denn sein
Gesicht war zerschnitten, er japste nach Luft und sogar aus seinen
Augen blutete es deutlich. AHHHHHHHHHHHHHHHHH, rief Caroline,
bevor sie sofort im nächsten Busch verschwand, um sich erst
zu übergeben und danach ein paar Heilkräuter zu suchen,
die ihm helfen sollten. Wombat quollen fast die Augen aus dem
Kopf und Anneliese fiel vor Schreck nach hinten um und stand die
nächste halbe Stunde nicht mehr auf. Erich konnte noch nicht
einmal schreien, weil ihm hunderte kleiner Scherben im Rachen
steckten. Später sollte sich herausstellen, dass diese von
der kleinen Flasche mit der Krone stammten, die Hansefried in
den Brunnen gestoßen hatte.
Sollte dies die Rache an Hansefried sein??? Wäre Erich sein
Retter gewesen, der nun auf ewig entstellt und sprachlos war?
Was sollte ein Stratege nützen, der niemandem seine Strategie
erzählen konnte? Doch vorerst musste der blutende Kerl erstmal
verarztet werden. Wombat, der Unerschrockene übernahm die
Aufgabe ihn möglichst von sämtlichen Scherben im Gesicht
zu befreien. Da Erich nicht mehr sprechen konnte, war dies nicht
so schwer, ansonsten hätte Wombat sein Gekreische wohl in
den Wahnsinn getrieben. Niemand war sich sicher, ob Erich das
ganze überleben würde, hatte er doch auch ein paar gute
Scherben verschluckt. Doch Anneliese zauberte ein paar Kräuter
und Blätter hervor, die alsbald Linderung versprachen. Die
ganze Aktion kostete die Helden ganze vier Tage, an denen sie
kaum einen Gedanken an Hansefried verschwendeten.
Doch von all dem ahnte Hansefried nichts, denn er war immer noch
von Dunkelheit umgeben …
-Chiara-
Kapitel 6
Vor
Dunkelheit hatte Hansefried selbst als lütten Jung noch nie
Angst gehabt. Immerhin war er nicht mehr in dem Käfig und
das war doch schon mal was. Eines bereitete ihm jedoch mittlerweile
Sorgen – wenn nicht neben ein paar Kilos auch noch sein
letztes Bisschen Verstand verloren hatte, musste das Haus von
innen deutlich größer sein, als es von außen
den Anschein gehabt hatte. Denn er tastete sich nun schon mehrere
Stunden durch den Raum. Immerhin hatten sich seine Augen jetzt
aber scheinbar an die Dunkelheit gewöhnt, denn er war nicht
nur noch auf seinen Tastsinn angewiesen, sondern konnte schemenhaft
sehen. Das half ihm ungemein, denn er hatte es bisher tunlichst
vermieden sich an dem – wie hieß das Zeug noch ? –
Tofu ... entlangzutasten um eine Tür oder etwas ähnliches
zu finden. Nun aber konnte er auf Armeslänge Abstand zu den
Wänden bleiben und dennoch nach einem Ausgang aus diesem
Horrorhaus suchen. Und tatsächlich binnen 5 Minuten hatte
er tatsächlich eine Tür gefunden. Glücklicherweise
schien diese aus normalem Holz zu sein. Unvorstellbar hätte
er vor lauter Ekel praktisch auf der Schwelle zu seiner Flucht
doch noch elendiglich verhungern müssen. Beherzt riß
er die Tür auf ohne sich Gedanken darüber zu machen
was ihn dahinter erwarten mochte.
Das Glück blieb ihm weiter hold. Der Gang der hinter der
Tür begann war leer. Eine Menge vergitterte Türen führten
rechts und links des Ganges scheinbar in weitere Räume. Die
meisten waren leer doch in einigen befanden sich andere Gefangene.
Sie bemerkten ihn nicht, weil er sich, sobald er Geräusche
hörte, äußerst langsam und leise weiterbewegte.
Er war ganz auf seine eigene Flucht konzentriert und wollte sich
nicht mit anderen Schicksalen herumärgern. An einer besonders
großen Zelle jedoch hielt er einen Moment an und lauschte
– hier mussten sich, den Geräuschen nach zu urteilen,
Dutzende Menschen (?) aufhalten. Eine weibliche Stimme stach besonders
hervor ... sie schrie immer wieder „Verdammt alde ... wie
war diese verflixte Formel noch ... Kümmel, öffne Dich
! ... ne ... ich schwör ... Knoblauch, öffne Dich !
Scheissmiss ... verdammt geh auf dummen Tür ... ich bin Ayse
Baba und hab korrekt 40 Burkas dabei ! Isch hol meine Bruder Ali
...!“ Hansefried verstand nicht wirklich worum es hier ging,
also schlich er leise weiter. Das Ende des Ganges war schon zu
sehen als er bitterliches Weinen aus einer der letzten Zellen
hörte. Hier hockte ein blondes Mädchen in der Ecke,
weinte und presste einen rotes Käppchen gegen Ihr Gesicht.
Hansefrieds Herz schlug schneller und scheinbar machte er ein
verräterisches Geräusch denn plötzlich sah das
Mädchen erschrocken auf. Jetzt konnte er sehen wie hübsch
sie war und ohne lange zu zögern trat er auf die verrostete
Gittertür ein und Adrenalin und Testosteron gaben ihm tatsächlich
die Kraft das Schloß zu sprengen. „Ich bin Hansefried.
Komm mit mir ich werde dich hier raus bringen!“ sagte er.
Das Mädchen sah ihn scheu an aber der Gedanke hier herauszukommen
ließ sie Ihre Angst vergessen. Sie sprang auf und fiel Hansefried
um den dürren Hals. Nachdem er sie beruhigt hatte, sie hieß
übrigens Rotkäppchen – was Hansefried zwar eigenartig
fand, aber bei Ihrem Aussehen sah er gerne über die Grausamkeit
Ihrer Eltern hinweg – gingen die beiden zum Ende des Ganges.
Diesmal öffnete Hanserfried die Tür mit sehr viel mehr
Vorsicht, sah aber sofort, dass es nicht nötig gewesen wäre
– der kleine Raum dahinter war bis auf das Bett, einen Ofen
und einen Tisch mit 2 Stühlen komplett leer. Sah man einmal
von dem Durcheinander der Sachen ab die sich in einigen Kisten
und auf Regalen stapelten. Hansefried erspähte sein rostiges
Schwert und auch die Flasche guten Schnaps die er auf seine Reise
mitgenommen hatte. Rotkäppchen rannte zum Tisch auf dem ein
Korb mit Leckereien und einer Flasche Wasser stand. Hansefried
wollte sich gerade gierig darüber hermachen als ihm eine
Idee kam. Hansefried und Rotkäppchen waren gerade unter dem
Bett verschwunden als sie auch schon Schritte hörten. Wenig
später rasselte ein Schlüsselbund, die Tür wurde
aufgeschlossen und herein kamen Vegetaria und Gretchen. Auch sie
schienen hungrig und durstig zu sein denn kaum hatten sie die
Tür wieder zugeschmissen, machten sie sich über Rotkäppchens
Korb her. Allerdings schlangen sie nur zwei Äpfel und das
Brot herunter – welches schon äußerst trocken
gewesen war, bevor Rotkäppchen es seiner Oma vorbeibringen
wollte – und rissen dann hustend den Korken aus der Flasche.
In zwei Zügen, jeder einen, leerten sie die Flasche und Hansefried
konnte sich ein prustendes Lachen nur mit Mühe verkneifen
wenn er daran dachte dass er das abgestandene Wasser durch den
zwar leckeren doch stark alkoholhaltigen Bacardi 151 ersetzt hatte.
Nahezu gleichzeitig fielen die beiden um. Doch entgegen Hansefrieds
Annahme waren sie nur benommen und nicht ohnmächtig. Scheinbar
konnten die beiden mehr ab als er erwartet hatte. Er krabbelte
unter dem Bett hervor und hechtete zu seinem Schwert. Wie von
Sinnen hackte er auf die Tofuwand neben der Tür ein und Schlug
mehrere große Brocken diesen ekligen Zeugs heraus. Vegetaria
und Gretchen versuchten sich erschrocken aufzurappeln, aber bei
Ihrem Sturz hatten Sie sich die Köpfe am Boden angeschlagen
und beide bluteten aus üblen Platzwunden. Sie fielen wieder
hin und beim nächsten Versuch war Hansefried schon heran
und schnitt beiden mit einem gewaltigen Streich die Bäuche
auf. Zusammen mit Rotkäppchen stopfte er Ihnen die Tofubrocken
in den Wanst. Keine Sekunde zu spät ... Vegetaria schnipste
mit den Fingern und die Wunden der beiden verschwanden. „Raus
hier!“ brüllte Hansefried und mit Rotkäppchen
an der Hand stürmte er durch die Tür. Vegetaria und
Gretchen verfolgten Sie waren jedoch durch die Masse in Ihren
Leibern um einiges langsamer. Beinahe wäre dies Ihre Rettung
gewesen, doch dann sprangen die beiden auf einen Teppich der vor
dem Haus lag und der sich, kaum dass sie ihn betreten hatten,
torkelnd in die Luft erhob und hinter den beiden Flüchtigen
herschwebte. Hansefried und Rotkäppchen erhöhten wieder
das Tempo und brachen durch den Waldrand und rannten und rannten.
Der Schatten des Teppichs, zwar immer noch torkelnd, kam aber
dennoch beständig näher. Kurz bevor er sie erreichte
stürmten die beiden auf eine weitere Lichtung hinaus, auf
der sich das Rettungsteam befand und die auch Hansefried nicht
unbekannt war. Sie hörten ein meckerndes Lachen von dem Teppich
über Ihren Köpfen dass dann urplötzlich in ein
panisches Kreischen überging als der maltretierte Teppich
nun doch unter seiner Last nachgab und zu Boden stürzte.
Vegetaria und Gretchen kullerten vom Teppich und verschwanden
kurz darauf in dem Brunnen. Ihr Schreien war noch minutenlang
zu hören ... Ihr Sturz schien endlos zu dauern doch nach
5 Minuten in denen das Schreien immer leiser wurde, erstarb es
dann urplötzlich. Teils lachend, teils vor Glück weinend
fielen sich alle in die Arme. Danach entschlossen Sie sich zurück
zum Haus zu gehen um die Sachen nach Schätzen oder anderen
nützlichen Dingen zu durchsuchen.
* Birde *
Kapitel 7
Auf
zurück zur Tofu-Hütte hieß die Devise. Hansefried
schauderte immer noch bei dem Gedanken an den schwammigen Geschmack.
Aber glücklicherweise lief den Sechsen eine Wildschweinfamilie
über den Weg . Glücklich für die 6 aber weniger
glücklich für die Schweine. Und so kehrten nach dem
Festmahl denn auch Hansefrieds Lebensgeister vollends zurück.
Kurze Zeit später waren sie an der Stelle an der das Haus
stand, aber es war verschwunden. Und verschwunden waren auch die
Gefangenen die Hansefried zurück ließ. Auch eine lange
Suche ergab nichts. Das Haus blieb verschwunden und mit ihm noch
ein Rätsel ungelöst.
Da ja auch das Rätsel des Waldes, um das zu lösen ja
alle aufgebrochen waren, noch nicht wirklich geklärt war,
zogen die 6 weiter. Nach zwei Stunden kam ein Turm in Sicht. Eine
junge Frau saß oben im Turmzimmer und rief um Hilfe. Allerdings
war kein Eingang zum Turm zu entdecken. Die Frau war von umwerfender
Schönheit und als Erich sie sah war seine Zuneigung zu Hansefried
mit einem Mal vergessen. Allerdings machte Erich sein derzeitiges
Erscheinungsbild ein wenig sorgen. Das Hackfleischgesicht war
ja nun mal nicht sehr attraktiv. Und außerdem, wie sollten
sie zu der Frau gelangen?
Wie sich heraus stellte hieß die Frau Rapunzel Laßdeinhaarherab.
Sie hatte eine modische Kurzhaarfrisur und der merkwürdige
Familienname ergab sich aus einer Verbindung zwischen Fürst
Laßde und der Andalusischen Prinzessin Inhaarhe-Rab.
Wombat hatte die zündende Idee wie man zu Rampunzel herauf
kommen würde. Ein dünner Baum in der Nähe sollte
als Katapult dienen. Und schnell war auch ein Freiwilliger gefunden
für dieses Himmelfahrtskomando. So flog Erich nur Minuten
später in Richtung Turm. Leider war Wombat nicht gerade ein
Genie im Bereich Statik und Berechnung von Flugbahnen. Und so
kam es wie es kommen mußte: Erich krachte ca. 1,5 Meter
unterhalb des Turmfensters an die Wand und danach ca 15 Meter
tief zu Boden. Glücklicherweise bremste ein Busch seinen
Sturz. Allerdings zog er sich neben seiner bereits vorhandenen
Hackfresse jetzt auch noch ein Hinkebein und eine steife Schulter
zu.
Und ein weiteres Problem tauchte sehr bald auf. Rapunzel erzählte
das sie von Vegetaria in diesen Turm gesperrt wurde nachdem sie
ein Ferkel gegrillt und verspeist hatte (etwas das Hansefried
nicht gänzlich unbekannt vorkam). Und nur eine Minute später
wurde die Luft von dem kreischenden Gelächter eben dieser
Vegetaria erfüllt. Wie zum Teufel war das möglich? Wie
konnte sie noch leben? • Körte •
Kapitel
8: Boonekamp und Schampus
Das
kreischende Gelächter war so laut, dass sich die wackeren
Sechs benommen auf dem Boden wälzten. Vegetaria stand vor
ihnen. Aufgedunsen und eingehüllt in ein Gewand aus Sojasprossen,
einen kompostartigen Geruch verströmend war sie mehr als
nur eine widerliche Erscheinung. Sie fuchtelte mit einem kleinen
Stab - an dessen Ende sich ein kleiner Stern befand - und begann
eine merkwürdige Zauberformel zu raunen.
Es gab einen lauten Knall und eine Rauchwolke... und was war dann?!
Wombat, Erich, Caroline und Anneliese waren fort. Stattdessen
standen vor Rotkäppchen und Hansefried ein Esel, ein Hund,
eine Katze und ein Hahn. Und zwar übereinander und fingen
an, aus Leibeskräften Lärm zu machen während sie
sich aus dem Staub machten.
Vegetaria
hatte ihr dreckigstes Grinsen aufgesetzt, als sie sagte: „So,
Hansefried. Ergib dich deinem Schicksal. Ich sperre Rotkäppchen
in den Turm und du wirst Gretchen heiraten und nur noch Blümchen
essen!“ Sollte das der Lohn für die fürchterliche
Zeit gewesen sein? „Vegetaria, gewähre mir einen letzten
Wunsch, dann beuge ich mich deiner Macht – Lass mich Boonekamp
brennen und mich noch einmal richtig derbe besaufen.“ Vegetaria
war von dieser spontanen Unterwerfung so perplex, dass sie Hansefried
dieses Eingeständnis machte. Während die Alte abdampfte,
um Gretchen zu holen, wurden Rotkäppchen und er in den Turm
gesperrt. Unten stand zufälliger Weise eine kleine Distillerie,
befeuert von einem großen Ofen.
Kurz nachdem der Kräutersud so am brodeln war, erschien Vegetaria
mit Gretchen. Sie schaute sich um und wunderte sich, dass Hansefried
nirgends zusehen war, dieser hatte sich aber bloß listig
hinter der Tür versteckt. Rapunzel sprach: „Oh Vegetaria,
Hansefried wollte dich betrügen und hat sich selber in den
Ofen geworfen, um deiner Folter zu entkommen.“ Außer
sich vor Wut stürmte Vegetaria zum Ofen und riss die Luke
auf. „Wo ist der fleischfressende Betrüger! Was zum...“
Doch es war zu spät – Hansefried sprang hinter der
Tür vor und schubste das Weib in den Ofen und verrammelte
die Luke.
Puff! und was war das? Es schien als war der Fluch gebrochen.
Gretchen hatte sich in einen rothaarigen Lockenkopf verwandelt
und bestach mit außergewöhnlichen weiblichen Rundungen.
Der Turm wurde plötzlich zu einem rustikalen Landgasthof
mit Übernachtungsmöglichkeiten und einem großen
Festsaal mit Bühne. Der Boonekamp schien auf einmal Champagner
zu sein. Rapunzel, Gretchen und Rotkäppchen himmelten ihren
Retter an und taten alles mögliche, um Hansefried zu beeindrucken.
Jede wollte nun die Braut des Helden sein. Hansefreid schenkte
ein paar Runden Schampus aus und genoss die Show. Breit wie die
Mädels waren, tanzten sie nun auch auf der Bühne und
jede wollte ihre Vorzüge zeigen. Hansefried viel auf, dass
wirklich für jeden Männergeschmack die Traumfrau dabei
war: eine sportliche Kurzhaarige, das hübsche blonde Mädchen
und die etwas mollige Rothaarige, Es begann eine Idee in seinem
Kopf zu reifen, wie er doch noch ein wunderbares Leben führen
konnte.
Als die Mädels untereinander schon anfingen, sich zu streiten,
wer die Schönste im ganzen Land sei, ging Hansefried zur
Tür. Während er von draußen die Tür verschloss
rief er noch: „Übt fleißig weiter das Tanzen,
ihr werdet das in Zukunft öfter machen!“ Ein dreckiges
Grinsen huschte über sein Gesicht, als er sich nach Hammaburg
aufmachte, um die Konzession für sein neues Etablissement
zu beantragen... •bart•
Kapitel
9: Seltsame Leute
Seltsame Leute.
Hansefried
war einige Tage unterwegs gewesen, um die Konzession für
seine neue Idee zu beantragen. Die Beamten waren etwas ratlos,
denn nie zuvor hatte jemand eine solche Konzession beantragt.
Hansefried wollte nämlich eine Kneipe eröffnen, in der
die Frauen leicht bekleidet an Stangen tanzten. Einige der Beamten
waren so erbost das sie Hansefried als Sittenstrolch, Gauner und
schlimmeres bezeichneten.
Nachdem Hansefried als "Bezahlung" ein Jahr frei saufen
und Eintritt versprochen hatte, dauerte es nicht lange bis er
seine Konzession in der Tasche hatte.
Die Kneipe war eine Goldgrube, aus allen Teilen des Umlandes kamen
die Leute um Rapunzel, Gretchen und Rotkäppchen beim tanzen
zuzusehen. Die drei hatten sich wirklich gemausert, sie fegten
nur so über die Bühne. Fast jeden Tag gab es Schlägereien
um die Frauen, denn die drei hatten es wirklich drauf die Männer
um die Finger zu wickeln. Hier ein zwinkern, da ein lächeln
und schon waren die Männer
verzaubert.
Doch eines Tages kamen 2 Personen in die Kneipe, die seltsam
aussahen. Schwarze Haare, dunkle Haut, die Augenbrauen zusammengewachsen,
so latschten sie durch die Kneipe und schauten jeden grimmig an.
Hansefried hatte noch niemals solche Kreaturen gesehen, die Beiden
kamen auf ihn zu. Der eine sprach ihn an, doch Hansefried verstand
ihn kaum. Solch einen Dialekt hatte er noch nie gehört, jedes
2. Wort hörte sich nach "dicker" an. Nach ein paar
Minuten wurde es Hansefried zu bunt, er holte aus und verpasste
den Beiden eine Tracht Prügel. Kurz danach war wieder
Ruhe eingetreten und alle feierten munter weiter.
Einie Tage später kamen die Kreaturen wieder, diemal waren
es aber nicht 2, sondern 20. Hansefried wurde etwas mulmig zumute,
da die 20 geradlinig auf ihn zukamen. Nach einem kurzen Wortwechsel
lag Hansefried auf dem Boden. Ein wenig benebelt bemerkte er das
er über den Boden gezogen wurde, mit einem lauten ruumms
landete er vor seinem Etablissemont. Hansefried wollte sich das
nicht gefallen lassen, und
wieder rein gehen, aber er hörte immer nur den
Satz:"Du gummst hier nix rein"
Hansefried war traurig, all seine Arbeit, all sein Geld,
vor allem all seine Frauen waren weg, übernommen von seltsamen
Kreaturen, die nicht mal richtig sprechen konnten. Er murmelte:"
Ach was würd ich geben wenn Wombat, Caroline und Anneliese
wieder da wären"An Erich dachte er nicht mal einen Augenblick.
*Zampf* vor ihm entstand eine Rauchwolke, nachdem sich die Rauchwolke
verzogen hatte sah er einen etwa 1,4m kleiner Kerl, der auf
ihn zukam. Mitten in seinem Gesicht wuchs eine Nase, die so groß
wie ein Apfel war, die Beine waren leich o-förmig, der Bauch
riesig und wirklich Haare hatte er auch nicht mehr! "Hallo,
ich bin Gipsy" sagte er,"ich habe eben gehört was
du gesagt hast. Ich bin in der Lage dir jeden Wusch zu erfüllen,
allerdings brauch ich für jeden Wunsch eine Gegenleistung.
Bist du interessiert?"
Hansefried war baff, die Figuren werden immer seltsamer,
diese hier sah komisch aus, konnte aber vernünftig reden! "Klar
bin ich interessiert" sagte Hansefried, "was sind denn
das für Gegenleistungen?" Gipsy sagte:" Das ist
der Haken dadran, die erfährst du erst nach deinem Wunsch".
Hansefried dachte nicht lange nach und sagte:" Ich wünsche
mir das Wombat, Caroline und Anneliese wieder bei mir sind"
*buff* und schon standen die drei vor Hansefried. "So"
sagte Gipsy,"mein Teil ist erledigt, jetzt bist du dran.
Als Gegenleistung von dir verlange ich......" •Holger•
Kapitel
10
„Als
Gegenleistung möchte ich, dass du 3 Aufgaben erfüllst!“
„Oh Heiliger Mist (Ausdrücke, wie Fuck waren damals
noch unbekannt) und die wären?“
„Also als Erstes: Hier ist ein Humpen mit dem besten Kümmelkorn
aus der Brennerei des Lord Helbing. Den musst du mit einem Zug
herunterstürzen!
Zweitens: Im Wald ist eine Höhle, in dem lebt ein gefährlicher
Bär, dem sollst du einen Zahn ziehen.
Drittens: Auf der Lichtung eine Stunde entfernt wohnt eine uralte
Jungfer. Die ist so hässlich und stinkt aus dem Maul wie
ein Pferdearsch, dass es noch nie ein Kerl gewagt hat. Der sollst
du es ordentlich besorgen!“
Nun zumindest die erste Aufgabe schien Hansefried lösbar,
so hatte er doch in den Fängen von Vegetaria sich mit dem
Boonekamp eine gute Trinkerkondition angeeignet. „Gib her
den Humpen, meine drei Gefährten sollen mich begleiten und
meine Zeugen sein.“
Hansefried setzte also den Krug an und begann in vollen Zügen
zu trinken. Die ersten Züge waren auch wohlbekömmlich,
aber bei den letzten zwei Zügen musste er dann doch ein wenig
beißen. „ Das war einfach“ Und so zogen die
4 los in den Wald, um den Bären zu stellen. Je dichter sie
an die Höhle kamen, desto mehr häuften sich die abgenagten
Knochen und Schädel am Wegesrand.
Als die Höhle in sicht war, wurden die Gefährten immer
stiller, nur Hansefried, bei dem der Helbing den Mann mit dem
Hammer vorbei geschickt hatte, war unbekümmert und torkelte
ohne anzuhalten auf den Eingang zu. Wombat, Caroline und Anneliese
versteckten sich lieber hinter einem großen Busch, durch
den sie dann das Geschehen verfolgten.
Plötzlich erklang ein ohrenbetäubendes Brüllen
- der Bär war tatsächlich in der Höhle und hatte
anscheinend geschlafen. Anneliese wurde bleich vor schreck und
klammerte sich an Wombat fest. Das Gebrüll wurde jetzt von
einem Gegrunze und Schnaufen abgelöst, so dass auch Caroline
weinend den anderen in die Arme viel. Es war ihnen klar, dass
Hansefried gerade als Hauptgang auf der Bärenspeisekarte
diente.
Das konnte Wombat nicht ertragen und nahm sich einen dicken Knüppel
und stürmte auf die Höhle zu, um noch zu retten, was
zu retten ist.
In diesem Moment torkelte ein ziemlich ramponierter und zerkratzter
Hansefried aus der Höhle. „Wo ist jetzt die olle Schabracke,
der ich die Zähne ausschlagen soll?“ •LL•
Kapitel
11: Attacke auf "Jung"fer
Carolines
traurige Stimmung schlug übergangslos in Überraschung
um: Hansefried hatte sich an einem Bär vergangen? Scheinbar
war Erich also gar nicht ganz so falsch gepolt gewesen und hatte
die richtigen "Schwingungen" aufgenommen als er sich
ausgerechnet zu Hansefried hingezogen gefühlt hatte. Nach
dieser kurzen Schocksekunde machte sie sich auf, um Pflanzen zum
desinfizieren herbeizuschaffen, immerhin musste sie sich fürs
Erste weiterhin in Hansefrieds Nähe aufhalten..
Einige Zeit später befand sich Hansefried in einem überdimensionalem
Kochtopf, der über einem offenem Feuer hing und schrie wie
am Spieß. Wombat stand, bedrohlich mit der Keule schwingend
daneben und hinderte Hansefried daran herauszuspringen. Anneliese
half Caroline dabei die gesammelten Desinfektionskräuter
zu zerkleinern und im Wasser des Topfes zu verteilen. Die Kräuter
zeigten Wirkung und binnen weniger Sekunden wechselte Hansefrieds
Hautfarbe vom erhitzten rosarot zu weiß und sein Körper
entledigte sich jedes einzelnen Körperhaars. Sozusagen "porentief
gereinigt" durfte Hansefried den Kochtopf wieder verlassen.
Wieder zu klarem Verstand gekommen (der Alkohol in seinem Blut
war während dieser Prozedur verdunstet) verdrückte er
noch ein paar kleine Tränchen aufgrund des Verlustes seines
prächtigen Haupthaares und wollte sich sodann an die Erfüllung
der dritten Aufgabe heranwagen.
Schon bei dem Gedanken an die stinkende Jungfer wurde ihm jedoch
übel - wie sollte er jemals an deren Mund gelangen ohne vorher
ohnmächtig zusammenzubrechen? Der schlauen Caroline kam jedoch
eine Idee, aufgrund derer die vier Freunde ihre am Gürtel
befestigten Trinkhörner mit der Flüssigkeit aus dem
Topf befüllten.
Voller Tatendrang machten sich die drei, gerüstet gegen Bakterien
aller Art, auf den Weg und hielten Ausschau nach der Lichtung,
auf der sich laut Gipsy die alte Schabracke rumtreiben sollte.
Um ehrlich zu sein, wäre es ihnen lieber gewesen, wenn sich
die Jungfer auch in ner Höhle befinden würde, damit
deren grässlicher Anblick im vollen Sonnenschein Ihnen erspart
bleiben würde, aber das Wunschkonzert war ja leider vorbei.
Mutig pfeifend streiften sie durch den Wald, doch als sie die
Lichtung vom weitem erblickten verstummten Sie, um das Überraschungsmomentum
nicht zu verderben. Schon aus der Ferne war von hinten eine erbärmlich
anmutendende Gestalt zu erkennen: humpelnder Gang, vor Schmerzen
oder Alter gekrümmte Körperhaltung und Haare wie Stroh.
Das musste die Gesuchte sein! Wombat schwang seine Keule warm,
Caroline und Anneliese hielten Ihre Trinkhörner bereit und
Hansefried rieb unterdess seine Faust mit der Flüssigkeit
aus seinem Trinkhorn ein, schließlich wollte er diese nutzen,
um der Jungfer die Zähne auszuschlagen.
Die kampfbereite Truppe kam der Jungfer immer näher...schließlich
holte Wombat mit der Keule aus und verpasste ihr einen kräftigen
Schlag auf den Hinterkopf. Durch die Wucht des Aufpralls drehte
sich deren Kopf in Richtung der vier, Caroline und Anneliese schütteten
ihr die Flüssigkeit ins Gesicht und Hansefried holte aus
und traf mitten ins Gebiss, so dass die Zähne knirschend
und krachend aus der Mundhöhle flogen. Das alles passierte
innerhalb weniger Sekunden und nach einer weiteren halben Umdrehung
fiel die Jungfer krächzend und wimmernd ins Gras. Unsere
vier Helden wollten gerade zum Siegsschreib ansetzen, als sie
entsetzt feststellten wer dort vor Ihnen lag. Es war gar nicht
die alte Schabracken, sondern der arme, nun noch geschundenere
Erich... •Kaddi•
Kapitel
12: Alles wird gut
Da
lag Erik nun vor ihnen, inzwischen bis zur Unkenntlichkeit ramponiert.
Von der ollen Jungfer keine Spur zu sehen. Statt dessen stieg
plötzlich eine Rauchwolke inmitten der Lichtung auf. Als
der Rauch sich verzogen hatte stand wie aus dem Nichts Gipsy vor
ihnen.
Das Versprechen war ja nun nicht eingelöst worden, aber da
sich Gipsy beim Spektakel mit dem Bären, dem sie mittels
Ihrer Kristallkugel beigewohnt hatte köstlich amüsiert
hatte und das Pech mit der Jungfer ja nun nicht wirklich Hansefrieds
Schuld war, sollte es eine weitere Bewährungschance geben.
Gipsy würde das Versprechen als eingelöst bewerten,
wenn Hansefried Ihren zweiten Vornamen erraten konnte. Hansefried
bat zur Verbesserung seiner Kreativität ein weiteres Fässchen
von Lord Helbings Kraftbrühe zu bekommen (hatte er sich doch
inzwischen mächtig mit diesem Gesöff angefixt). Diese
Bitte wurde ihm gerne gewährt.
Drei
Versuche hatte Hansefried zur Erfüllung der Aufgabe. Er nahm
einen kräftigen Schluck aus dem Fässchen, dachte dabei
an die komischen Gestalten vor seinem Club die nun verschwunden
waren und versuchte es mit Kümmeltürke. Gipsy bog sich
vor lachen und verneinte. Also ein zweiter Versuch und ein zweiter
noch kräftigerer Schluck. Hansefried musterte Gipsy lange
und sagte dann das was ihm als erstes in den Sinn kam. Er war
sich sicher das er richtig lag als er Rumpelstilzchen hervor stieß.
Aber wiederum erntete er nur Gelächter. Danach leerte er
das Fässchen auf ex weg. Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen
von den Augen. Klara ist der zweite Vorname. Gipsy Klara Korn.
Diesmal kein lachen, nur entgeisterte Blicke. Wie zum Teufel konnte
er das wissen? Für Schwarze Magie war doch eigentlich Gipsy
selbst zuständig. Aber Hansefried konnte diese Frage nicht
mal selbst beantworten. satt dessen erhielt er mal wieder Besuch
vom Hammermann.
So
war nun der Club von Hansefried gerettet und auch Gipsy konnte
versöhnlich gestimmt werden. War der Lord von Helbing doch
Ihr Onkel und Hansefried handelte einen äußerst lukrativen
Liefervertrag mit ihm aus.
Da der Wald nun seinen Schrecken verloren hatte und die Festung
Hammaburg aus allen Nähten platzte, weitet man die Siedlung
immer mehr in den Wald aus, so daß Hansefrieds Club bald
zu einem rechten Stadtkern gehörte. Mit den neu gegründeten
Clubs von Wombat, Anneliese, Caroline und Erik bildete man bald
eine „sündige Meile“ und bei allen gab es zum
Bier auch immer einen Lord zu Zwitschern. Eine Tugend die es in
diesem Landstrich auch heute noch geben soll...
Nur bei Erik gab es keine Lords. Hier wurden Tofuburger und Kräutertees
serviert. Die Geschichte allerdings wie Eriks Laden pleite ging
ist nicht unsere Geschichte und soll ein anderes mal erzählt
werden.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann zapfen Sie noch heute...•Körte•
|
|